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Unsere Tracht

„Tracht“ kommt von „tragen“

und meint damit alles, was getragen wird: die Kleidung und die dazugehörige Aufmachung, wie sie von einer Gesellschaft vorgeschrieben wird. Ursprünglich kennzeichnete die Tracht den sozialen Rang, die Zugehörigkeit zu einer Berufsgruppe oder einer Nationalität. Eine Tracht zu tragen ist Brauch, ist ein äußerliches Zeichen einer traditions- und heimatverbundenen Lebenshaltung. Die Tracht ist Ausdruck und Bekenntnis zu einer Gemeinschaft. Sie hat aus dem alten „Gwand“ entwickelt.

Frauentracht

Die Musikantinnen tragen die Burggräfler Miedertracht, auch bekannt als das „Meraner Dirndl“. Es besteht aus einem schwarzen Rock mit rotem bortenbesetzten Oberteil, welches mit goldenen Schnürhaken versehen ist und im Zickzack geschnürt wird. Darunter trägt man eine weiße Leinenbluse. Sie schließt am Halsausschnitt und an den Ärmeln in einer feinen, nicht zu langen Spitze. Über dem Miederrücken verlaufen zwei geschwungene Hohlnähte. Um den Leib wird eine blaue Baumwollschürze gebunden, welche reich eingereiht ist; dazu kommen noch passende weiße, handgestrickte Kniestrümpfe und schwarze, federkielgestickte Trachtenschuhe. Der Flor ist ein geraffter, locker um den Hals gelegter Seidenschal. Er wird durch einen Ring am Hals zusammengehalten und gibt der Tracht eine besonders festliche Note. Über dem Meraner Dirndl wird der „Tschoap“ getragen. Es handelt sich dabei um ein eng anliegendes Oberteil aus dunklem, meist schwarzem Wollstoff mit eckigem Halsausschnitt, der mit einem roten Band eingefasst ist. Am Rücken verlaufen zwei Hohlfalten, welche in der Schulternaht enden. Die an der Schulter reich aufgepufften Ärmel enden eng am Handgelenk, wo sie mit demselben roten Band schmal besetzt sind. Zur Tracht gehört auch ein breitkrempiger schwarzer Filzhut mit einer roten Bandschleife, die an der Rückseite zu einer Schleife geformt ist. Die beiden Enden des Bandes hängen bis über den Nacken hinab. Der Hut wird ausschließlich von trachtentragenden Vereinen verwendet. Die Haare werden gezöpft oder gesteckt und sollten die Tracht nicht berühren.

Männertracht

Die Männertracht, das „Langbäurische“, besteht aus einem weißen Hemd, der „Pfoat“, welche aus weißem Leinen gefertigt und sehr weit geschnitten ist. Darüber trägt man eine schwarze Samtweste, welche mit Blumenmuster bestickt und auch als „Leibl“ bekannt ist. Die langen, schwarzen Lodenhosen werden von einem grünen Hosenträger, dem „Heber“, gehalten. In der kälteren Jahreszeit und bei Beerdigungen wird darüber eine bräunlich schwarze Lodenjoppe mit handbreiten zinnoberroten Aufschlägen auf beiden Seiten, das „wolle Hemmet“, getragen. Es ist kragenlos und wird offen getragen. Der schwarze Filzhut ist mit roten Schnüren geziert. In den Wintermonaten und bei Beerdigungen wird auf dem Hut das „Ewigkeitl“ aufgesteckt, während er im Sommer mit dem „Brennetliab“ bestückt wird.

Wann trägt man Hut und Joppe?

Die Joppe („Hemat“, „Rock“) ist stets festlicher als die sogenannten „Pfoatärmel“ In den Sommermonaten kann sie aber abgelegt werden. Besonders in den lebendigen Trachtengebieten gibt es feste Termine, wann die sogenannte „Pfoatärmelzeit“ beginnt, bzw. endet. Meist ist dies von Christi Himmelfahrt oder Fronleichnam bis zum Rosenkranzsonntag im Oktober. Bei Beerdigungen ist die Joppe auch im Sommer zu tragen. Bei anderen würdigen Gelegenheiten, wie z. B. Ehrungen und Auszeichnungen, sollte die Joppe ebenfalls getragen werden.

Der Hut ist grundsätzlich immer zu tragen. Außer bei offiziellen Anlässen, wie z. B. Ansprachen und Ehrungen, wird der Hut in geschlossenen Räumen abgelegt. Besonders gilt dies für das Betreten von Kirchen und Friedhöfen oder bei Prozessionen und Umgängen. Musikkapellen in Formation können die Hüte auch bei diesen Anlässen aufbehalten.

Ebenso Teil der Festtagstracht ist der Hutschmuck, „Buschn“. Größtenteils besteht er aus Nelken oder Geranien, die zusammen mit etwas Grünem (Geranienblatt) auf den Hut gesteckt werden. In den Wintermonaten wird oft auf den Hutschmuck verzichtet. Es werden Strohblumen oder etwas Immergrünes verwendet. Bei Beerdigungen wird kein frischer, blühender Hutschmuck getragen. Kunststoffblumen zeugen von Bequemlichkeit und schlechtem Geschmack.

Abzeichen werden grundsätzlich nur auf der linken Seite der Joppe getragen. Es werden nur die höchsten Abzeichen einer Kategorie getragen: Erhält man Gold, entfernt man Silber. Eigene Festabzeichen oder Jubiläumsabzeichen sollten nach dem Festtag oder dem Jubiläumsjahr abgenommen werden.

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